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Walderwärts mit dem Bike
© © Ruhpolding Tourismus / Andreas Plenk

Waldwärts mit dem Bike

Datum: 18.10.2023
Von: Kathrin Thoma-Bregar

Bergwald, überall prächtiger Baumbestand. Für seine üppigen Wälder ist Ruhpolding bekannt, seit jeher. Und auch für die zauberhaften Almen, die sich überall auftun. Mit dem Mountainbike lässt sich alles ganz wunderbar erkunden.

Das wunderschöne, einsame Almgebiet ...

Das Gebiet zwischen Eschelmoos und Röthelmoos ist wie geschaffen fürs Biken. Es geht über gut befestigte, breite Forststraßen, die sich durch schier endloses Waldgebiet schlängeln. Wer die Tour von Brand aus als Runde fährt, braucht schon Schmalz in den Waden. Aber Absteigen ist keine Schande - und E-Bikes sowieso nicht. Und ist erstmal die Hochfläche von Eschelmoos erreicht, ist jeder Schweißtropfen so gut wie vergessen. Es ist ein wunderschönes, einsames Almgebiet zwischen Hochgern und Hochfelln. etwas versteckt, hinten am Waldrand liegt ein uriger, kleiner Kaser, die Hinteralm. Hier gibt es Rohrnudeln, Almnussen und eine feine Brotzeit. Jungvieh grast auf den Wiesen, es könnte idyllischer nicht sein, am liebsten würde man bleiben. Aber die Tour geht weiter. Hinüber nach Röthelmoos, mehr bergab als bergauf und immer durch den stillen Bergwald.

Erinnungen an die Holzwirtschaft

Holzwirtschaft spielte in Ruhpolding Jahrhundertelang eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Weil für die Salzgewinnung und die Befeuerung der riesigen Sudpfannen in der Traunsteiner Saline Unmengen von Brennholz benötigt wurden. Holzknechte haben es in den steilen Wäldern gefällt, entastet, entrindet, zugeschnitten und auf dem Wasserweg zu Tal gebracht. Diese sehr gefährliche Arbeit nennt man „Triften“. Dafür wurde Schmelzwasser in Klausen aufgestaut. Wenn genug zusammengekommen war, musste ein Mann das Klaustor aufschlagen - und sich so schnell wie möglich in Sicherheit bringen, damit ihn die gewaltigen Wassermassen nicht mitsamt dem Holz mitrissen. Wenn sich Stämme verkeilten, wurden die Knechte am Seil ins Wasser gelassen, um sie wieder zu lösen. Das kostete nicht wenige von ihnen das Leben.

Eine kleine nachgebaute Triftklause im Naturschutzgebiet Röthelmoos veranschaulicht den einstigen Holztransport zu Wasser. Es ist eine von mehreren Stationen des Bergwalderlebnispfades. Hier spielen nicht nur Kinder gerne und man kommt mit Bike direkt daran vorbei

© © Ruhpolding Tourismus / Andreas Plenk

Die Röthelmoosalmen

Die Röthelmoosalmen umfassen das größte Almgebiet Ruhpoldings. Umrahmt von Gurnwandkopf und Hörndlwand liegt sie auf einer Höhe von rund 1.000 Metern. Eine große Fläche nimmt das Hochmoor mit seinen verschlungenen Bächen ein. Sieben Bauern haben heroben das Weiderecht und bringen während der Sommermonate ihr Vieh auf die Alm, „bestoßen“ nennt man das. Die höher gebauten Almhütten sind typisch für Röthelmoos. Sie verfügen über einen besonders großen Raum, in dem noch bis in die 1960er Jahre „Groamat“ gelagert wurde, das sind die Heuwiesenschnitte des Spätsommers. Durch diese Futterreserven konnte das Vieh bis weit in den Herbst, manchmal sogar bis zum Winter auf der Alm bleiben.

Auf der Langerbauer- und der Dandl Alm werden Biker und Wanderer mit Schmankerln und Käse und Butter aus eigener Produktion verköstigt. Man kann so richtig zulangen, denn ab jetzt geht’s nur noch bergab, wieder hinunter nach Brand und an der Urschlauer Ache zurück nach Ruhpolding. Es empfiehlt sich ein kurzer Stopp gleich hinter der Röthelmoos-Alm, der Tiefblick in die Schluchten mit den zahlreichen Gebirgsbächen ist beeindruckend.

Mountainbike-Netz der Bayerischen Alpen

Mountainbiken und Radfahren kann man in und um Ruhpolding schier endlos. Das Angebot ist so abwechslungsreich, dass jeder seine Lieblingsstrecke findet: Leichte Radtouren, kombinierte Rad- und Wandertouren, mehr oder weniger anspruchsvollen Abfahrten. Im Chiemgau gibt es jetzt sogar das erste durchgängig ausgeschilderte Mountainbike-Netz der Bayerischen Alpen. Die Gesamt-Streckenlänge beträgt rund 750 Kilometer. 600 davon sind auf bayerischem, rund 150 auf österreichischem Boden. Die Touren sind größtenteils auf Forststraßen zu aussichtsreichen Almen angelegt, die natürlich auch zu Fuß genutzt werden können

Mountainbike mit Verantwortung

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MTB 74 Röthelmoos Runde

Gelebte Tradition mit Almwirtschaft im Hochmoor und anschließendes Abtauchen in glasklaren Gebirgsseen. 

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Röthelmoos Dandl- und Langenbauer Alm

Almbrotzeit und Kaiserschmarrn – was will man mehr?

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Dandl Alm

Die Röthelmoos Almen – darunter auch die Dandl Alm - umfassen das größte Almengebiet Ruhpoldings. Umrahmt von Gurnwandkopf und Hörndlwand liegen Sie auf einer Höhe von rund 800 Metern.

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Hinteralm

Etwas versteckt hinten am Waldrand in einem kleinen Hochtal zwischen Hochfelln und Hochgern liegt ein uriger, kleiner Kaser: Die Hinteralm (1.140 m).

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Über die Autorin Kathrin Thoma-Bregar