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Geben Sie sich einen Tritt

Datum: 06.11.2023
Von: Kathrin Thoma-Bregar

Oh ja, es ist kalt. Richtig kalt. So dass es in den Zehen bitzelt. Aber Kneippen ist gesund, das hat schon Namensgeber Sebastian Kneipp vor über 150 Jahren gepriesen. Und herrlich erfrischend nach einem Ruhpoldinger Sommertag am Berg.

Wandern macht glücklich – aber müde Beine

In den Bergschuhen dampfen die heißen Füße. Was würde man nicht alles für eine Erfrischung geben? Gut, dass in Ruhpolding immer ein See oder ein Bachbett oder die Kneippanlage daherkommt. Das kühle Gebirgswasser von Traun und Urschlauer Ache ist die reinste Wohltat, das Drei-Seen-Gebiet ein paradiesischer Ort für aufgeheizte Bergsportler. Schuhe aus, Strümpfe aus und rein ins klare Nass. Das fühlt sich nicht nur herrlich an, das ist auch gesund.

Der Pfarrer und Naturheilkundler Sebastian Kneipp hat Mitte des 19. Jahrhunderts die Heilkraft des Wassers erforscht und bekannt gemacht. Mit Kneippkuren hat er sich einen Namen gemacht. Seine bekannteste Therapiemaßnahme ist das Wassertreten. Aber auch Barfußlaufen, der Einsatz von Heilkräutern und gesunde Ernährung gehören zu dem, was heute als Kneippen bekannt ist.

Richtig kneippen

Wassertreten geht ganz einfach. Dabei sollte der Bach oder das Gewässer mindestens so tief sein, dass ein Teil der Unterschenkel bedeckt ist und die Wassertemperatur nicht mehr als 17 Grad betragen. Hoch mit dem Bein, den Fuß ganz aus dem Wasser heben und die Zehenspitzen leicht nach unten strecken. Einige Sekunden so verharren und dann das Bein wechseln. Wer sich vorkommt wie ein Storch im Salat, macht alles richtig. Beim Wassertreten kann man Schritte machen oder auf der Stelle stapfen. Wenn es nach drei bis vier Minuten an den Füßen schneidend kalt wird, ist der richtige Zeitpunkt um auszusteigen. Die Beine nicht abtrocknen, das Wasser stattdessen mit den Händen einfach nur leicht abstreifen. Beim Herumlaufen über den Waldboden oder die weiche Wiese werden die Füße wieder schön warm und auf geht’s in die nächste Runde. Die reinste Wohltat! Wassertreten regt die Durchblutung der Beine und selbst kleiner Gefäße an. Es beugt Krampfadern vor, lindert Migräne und Kreislaufprobleme und stärkt das Immunsystem. Abends durchgeführt, soll Wassertreten auch einen erholsamen Schlaf bescheren. Wasser als wahrer Tausendsassa!

Ruhpoldinger Kneipp-Becken

Seit über 40 Jahren gibt es in Ruhpolding einen eigenen Kneipp-Verein, der die Anlage an der Traun in Zell betreut. Auch an heißen Sommertagen ist es hier unter dem schattigen Baldachin der Bäume angenehm kühl. Im Kneipp-Becken sind alle Wasserfans herzlich willkommen auf einen Storchengang oder auf ein eiskaltes Armbad. Zwischen beiden Anwendungen sollten allerdings mindestens zwei Stunden liegen, um den Kreislauf nicht unnötig zu belasten, so die Experten. Sie empfehlen außerdem gemütlich warme Füße fürs Wassertreten. Wer an Krankheiten leidet, sollte vorher Rücksprache mit seinem Arzt halten. Für alle anderen ist Kneippen nicht nur die perfekte Mini-Erfrischungskur, sondern auch eine wunderbare Prävention. Und schon Sebastian Kneipp hat gesagt: Wer nicht jeden Tag etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern.

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