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Eselwanderung
© © Ruhpolding Tourismus / Andreas Plenk

I-ah auf der Alm

Datum: 05.06.2024
Von: Kathrin Thoma-Bregar

Esel gelten als stur und störrisch. Dabei sind die Tiere äußerst gutmütig. Und sehr schlau. Beim Eselwandern zur Schwarzachen Alm verliert man schnell sein Herz an die charmanten Langohren.

Genügsame und gerissene Tiere

Noch verspeisen Elsa und Uschi jeden Grashalm, den sie am Parkplatz beim Holzknechtmuseum ergattern können. Besitzerin Tamara Schweidler hat die beiden Tiere aus dem Hänger geladen, und sogleich haben sie sich auf den nächsten Rasenstreifen gestürzt. Bis alle Eselwanderer eingetroffen sind, drückt Tamara ein Auge zu und lässt die beiden fressen.

Esel gehören zu den ältesten Haus- und Nutztieren. Sie sind in Steppenlandschaften und Steinwüsten zu Hause und entsprechend genügsam. Esel kommen mit Trockenheit, Hitze und sehr wenig Futter aus. Da passen bayrisch-saftige Wiesen so gar nicht in den Speiseplan, erklärt Tamara dann allen. Oberste Eselwander-Regel deshalb: Die Tiere unterwegs nicht fressen lassen! Wenn es ums Essen geht, sei vor allem Uschi besonders trickreich. Uschi ist mit knapp zwei Jahren das jüngste von Tamaras insgesamt vier Tieren und die Tochter von Elsa. „Uschi ist bei uns auf die Welt gekommen und ihr glaubt nicht, wie süß so ein Eselbaby ist. Deswegen ist sie etwas verzogen. Passt auf eure Rucksäcke auf, sie kann Reißverschlüsse öffnen und knabbert an, was ihr unterkommt.“

Ohren zeigen Gemütszustand an

Die Familie mit Kind führt daher lieber die genügsame Elsa, den Strick aus Sicherheitsgründen nicht ums Handgelenk gewickelt, sondern locker zwischen Fingern und Daumen und auf der linken Seite des Tieres gehend. Max, der ebenfalls das erste Mal mit Eseln wandert, hat ein Auge auf Uschi geworden. „Esel sind super und sie sehen einfach so knuffig aus“, schwärmt er und lässt die Eselstute den ganzen Weg zur Schwarzachen Alm nicht aus dem Blick. Die Gruppe wandert auf der breiten Forststraße, die fast eben dahin und immer an der gleichnamigen Schwarzachen entlangführt. Es ist genügend Platz für alle und man kann auch nebeneinander spazieren.

Die Ohren der Tiere spielen umher, sie sind aufmerksam nach vorne gerichtet oder hängen zur Seite herunter. Sie zeigen an: alles ok. Einem wütendem Esel mit eng angelegten Ohren, sollte man lieber aus dem Weg gehen, warnt Tamara. Dass Esel oft als stur abgetan werden, winkt sie energisch ab. Im Gegenteil, die Tiere seien äußerst bedacht und sehr schlau. „In der Wüste können Esel nicht einfach losgaloppieren. Auf dem steinigen Boden würden sie sich dabei die Beine brechen. Die schauen erst, denken, gleichen ihre Erfahrungen ab und handeln dann. Davon könnten wir Menschen uns eine Scheibe abschneiden“, findet sie.

Eselwanderung
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Kein Handy, kein Grübeln - nur die Tiere

Nach einer ausgiebigen Pause auf der Schwarzachen Alm, bei der auch Elsa und Uschi noch mal eifrig Almgräser knabbern dürfen, macht sich die kleine Gruppe wieder auf den Rückweg. Und zwar ganz entspannt. Denn das zeichnet das Wandern mit Tieren aus: kein Handy, kein Grübeln, kein Nachdenken, sondern volle Konzentration auf Elsa und Uschi. Dazu die Bewegung und viel frische Bergluft. „Esel wirken auf Menschen sehr beruhigend und entschleunigend“, weiß Tamara und gibt den Tieren beim Verladen in den Hänger einen liebevollen Klapps auf den Popo. Für Elsa und Uschi geht’s jetzt wieder heimwärts, zu den beiden Eselwallachen Toni und Apollo 13, die schon sehnsüchtig auf die beiden Damen warten.

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