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Alles frei!

Datum: 21.12.2023
Von: Kathrin Thoma-Bregar

Wenn es schneit und schneit und schneit, läuft Ruhpoldings Winterdienst zu Höchstform auf. Dann sind die Mitarbeiter vom örtlichen Bauhof schon in aller Herrgottsfrühe zum Räumen auf den Straßen und Wanderwegen unterwegs.

Beste Bedingungen

Es ist fünf Uhr in der Früh, Februar. Seit Tagen schon fällt ergiebig Schnee. Er beschert beste Pisten-, Loipen- und Rodelbedingungen. Ruhpoldings Natur zeigt sich von einer zauberhaften Seite, dick und weiß eingehüllt.

Im Straßenverkehr kann die Himmelspracht allerdings schnell für Behinderungen sorgen, wären da nicht die Bauhofmitarbeiter. Mit Schneepflug-Lastwagen, Traktoren und Radladern gehen sie dem Schnee an den Kragen. Sie räumen sämtliche Straßen und Parkplätze der Gemeinde. Ihr Gebiet reicht nördlich bis Eisenärzt und südlich bis Reit im Winkl. Das Team sorgt auch dafür, dass Urlauber, Ausflügler und Einheimische selbst im Winter beste Bedingungen auf den Spazier- und Wanderwegen vorfinden. Und davon hat Ruhpolding immerhin rund 50 Kilometer zu bieten.

Früh beginnt der Tag

Morgens um vier Uhr beginnt der Arbeitstag der Winterdienstler. Wenn alles ruhig und still und dunkel und kaum jemand unterwegs ist, rücken sie sternförmig vom Bauhofgelände aus. Jeder hat seine feste Tour. Die einen führen durch den Ort und die nahen Wohnsiedlungen, die anderen hinauf zu den abgelegenen Höfen oder über sämtliche Spazier- und Wanderwege. Dafür sind die Radlader perfekt, weil sie wesentlich geländegängiger sind. Ab der Chiemgau Arena werden die Spazierwege dann nicht mehr geräumt, sondern gespurt, genauso wie die Loipen. Auch das ist Aufgabe des Bauhofteams.

Andreas kämpft sich gerade hinauf zum Berggasthof Steinbergalm, einem beliebten Ausflugslokal mit wunderschönem Blick über das Miesenbacher Tal. Es liegt auf 1.000 Meter Seehöhe, hier oben türmt sich der Schnee merklich üppiger als unten im Ort. Ohne die Markierungsstangen ist schwer zu erkennen, wo die Straße anfängt und endet. Der Schnee hat alle Konturen verschluckt. Trotzdem steuert Andreas seinen orangefarbenen Traktor souverän über die eingeschneite Straße bergwärts. Im geschlossenen Führerhaus ist es kuschelig warm, es läuft leise Musik und die Scheibenwischer rauschen monoton vor sich hin. Andreas kennt hier jeder Kurve, jedes Waldstück, jede Steigung. 20 Prozent sind es am steilsten Stück. Drei Mal muss er fahren, rauf, runter, rauf, bis die volle Straßenbreite geräumt ist. Hier im Außenbereich ist genug Platz, dass sich der Schnee am Straßenrand auftürmen kann. In den engen Zufahrten der Wohngegenden müssen die Massen regelmäßig aufgeladen und abtransportiert werden. Sonst wäre irgendwann kein Durchkommen mehr. 

An solchen Wintertagen wie heute macht Andreas die Arbeit am meisten Spaß. Je mehr Schnee, desto besser. In der Früh ist er als erstes den Unternberg gefahren, später will er dort eine zweite Runde drehen. Seine Tour ist mit 42 Kilometern die längste. Jetzt geht’s aber erstmal zur kurzen Pause und Lagebesprechung zurück zum Bauhof, am Vormittag treffen sich dort alle Kollegen. Unterwegs füllt Andreas Streusalz auf. Der Wintertag ist noch lang. Bis weit in den Abend hinein werden alle Mitarbeiter weiter im Einsatz sein. Der Schneefall soll weiter anhalten.

Winteraktivitäten

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Über die Autorin Kathrin Thoma-Bregar