Wichtige Infos auf einen Blick
Feuerstelle, Sitzbank, Schlafstätte, darüber ein spitzes Dach. Ein Rindenkobel war früher eine einfache Schutzhütte für Waldarbeiter, das Grundgerüst aus Holzstangen, abgedichtet mit einer schützenden Hülle aus Baumrinde. Weil der tägliche Weg aus dem Bergwald ins Dorf viel zu weit war, schliefen die Arbeiter hier im Sommer. Nur sonntags nicht, das war ihr einziger freier Tag.
Georg Bichler, Forstwirt bei den Bayerischen Staatsforsten, hat einmal eine Woche in so einer Unterkunft gehaust, probehalber, weil er wissen wollte, wie es den Holzknechten all die Generationen vor ihm ergangen ist. Seinem Vater und Großvater und Urgroßvater. Holzknecht liegt dem 56-Jährigen im Blut, es ist sein Traumberuf, mit 16 Jahren hat er angefangen im Wald zu arbeiten. Aber er ist froh, dass die Holzarbeit nicht mehr so hart, das Leben als Holzknecht nicht mehr so entbehrungsreich ist wie damals.
„Man muss sich die Luft in so einem Rindenkobel vorstellen: Auf engem Raum hausten die Männer zu viert. Über dem Feuer haben sie ihre nasse Kleidung getrocknet und ihre Mahlzeiten gekocht. Drei Mal am Tag gab es Muas, eine einfache Mehlspeise aus Mehl, Wasser und fettigem Schmalz, sonst nichts. Alles war staubig vom Rauch und hat gestunken. Aber wenigstens war es ein bisschen warm“, beschreibt es Georg Bichler.