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© © Ruhpolding Tourismus/Andreas Plenk

Das Ende der Almsaison feiern

Datum: 20.05.2025
Von: Kathrin Thoma

Vor und in der der Almhütte des Gebirgstrachten-Erhaltungsvereins GTEV D’Rauschberger-Zell herrscht fröhliches Treiben. Viele Gäste sind in Tracht gekommen und verfolgen das Spektakel auf der Bühne. Das Motto des diesjährigen Almkirta lautet „50 Jahre Jubiläum der Schnalzer Pass“.

Schnalzen bezeichnet das laute und schnelle Krachen oder Knallen mit der Peitsche und die heißt im bayerischen Dialekt „Geißl“ oder „Goaßl“. In früheren Jahrhunderten haben Fuhrleute bei der Einfahrt in Ortschaften oder in unübersichtlichen Kurven mit der Peitsche geknallt. Um sich voneinander zu unterscheiden, setzten sie immer spezifischere Knallfolgen ein, es entstanden regelrechte Erkennungsmelodien. Nachdem Fuhrleute mit Pferde- oder Ochsengespannen spätestens seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus dem Alltag verschwunden sind, gehört das Goaßlschnalzen in Bayern heutzutage zum Brauchtum, auch im GTEV D’Rauschberger-Zell und das schon seit einem halben Jahrhundert. Anlässlich ihres Jubiläums geben die Ruhpoldinger Goaßlschnalzer auf der Bühne gerade alles. Sie schwingen ihre langen Peitschen schnell und im Takt. Es hallt zwischen den Bäumen und von den Bergen zurück. Minutenlang knallt es in lauten Folgen. Das Publikum belohnt die ohrenbetäubende Darbietung mit Applaus, bevor D´Rauschberger Musi übernimmt.

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Alle zwei Jahre wird in Ruhpolding Almkirta gefeiert. Es ist das Fest der Almbauern.

Eingeladen sind alle, die „gern spuin und singan“ und natürlich diejenigen, die gerne zuhören und zuschauen. Traditionsgemäß treten zum Almkirta immer rund ein Dutzend Volksmusikanten und Sänger auf. Oft sind es Gruppen, die gerade erst im Entstehen sind und frisch aus den Musikschulen kommen. Ihnen wird die Möglichkeit gegeben, sich vor Publikum zeigen und präsentieren zu können.

Das bunte Almkirta-Programm beinhaltet außerdem ein Angebot an Handwerkskunst wie Hornschnitzereien, Filz- Flachs- oder Imkereiprodukte. Neben jeder Menge deftiger Schmankerln werden Schmalzgebäcke wie die typischen Almnussen und Zwetschgenbavesen angeboten. Früher sind beim Alm- abtrieb einfach alle zusammengekommen, dazu gab es neben musikalischen Darbietungen auch eine Art Markt. Auf dieser Tradition fußt der Almkirta. Er ist eine offene Brauchtumsveranstaltung, die in den 1930er Jahren das erste Mal stattfand und immer unter ein anderes Motto gestellt wird: „Die ältesten Bauernhöfe Ruhpoldings“, „Heuernte damals und heute“, „Historische Trachtler“, „Alles was sich dreht“. In diesem Jahr sind es die Schnalzer.

Zwei Tage lang sind etwa 50 Vereinsmitglieder mit dem Auf- und Abbau des Festgeländes in der Laubau beim Holzknechtmuseum beschäftigt, eine fünfzehnköpfige Küchenmannschaft sorgt während der Veranstaltung für reibungslosen Gastronomiebetrieb. Auf der Bühne sind jetzt erneut die Goaßlschnalzer dran. Es wird wieder laut. 

Ruhpoldinger Veranstaltungen

In Ruhpolding werden zum Teil jahrhundertealte Traditionen von den Trachtenvereinen mit viel Leidenschaft und Begeisterung gepflegt.

Die wichtigsten Veranstaltungen – darunter auch der Almkirta – sind online im Veranstaltungskalender gelistet.

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